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Nützliche Links und Adressen zum Thema Antisemitismus

Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus
Dr. Gerhard Ulrich, III BJL
E-Mail: beauftragter(at)bimi.landsh.de
Telefon: 0431 988-2323

Geschäftsstelle des Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus
Meike Schick, Geschäftsstelle
E-Mail: beauftragter(at)bimi.landsh.de
Telefon: 0431 988-2324

 

LIDA - Landesweite Informations- und Dokumentationsstelle Antisemitismus (bitte anklicken - Link öffnet in neuem Fenster)

(Meldung und Hilfestellung bei antisemitischen Vorfällen in Schleswig-Holstein

 

 RIAS - Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (bitte anklicken - Link öffnet in neuem Fenster)

(Meldung und Hilfestellung bei antisemitischen Vorfällen in Deutschland)

 

 

Leitfaden Antisemitismus-Judentum-Israel für Schulen (PDF-Download kostenlos: hier klicken)

 

Bildungsministerin Karin Prien und der Landesbeauftragte für politische Bildung, Dr. Christian Meyer-Heidemann, ...

stellen gemeinsam mit den beiden jüdischen Landesverbänden den neuen Leitfaden zu Antisemitismus, Judentum und Israel vor

LETZTE AKTUALISIERUNG: 17.02.2023

KIEL. Die Themen Antisemitismus, Judentum und Israel sind hoch aktuell, sehr vielschichtig und auch kontrovers. Umso wichtiger sind fundierte Informationen und reflektierte Analysen. Der neue Leitfaden des Instituts für Qualitätsentwicklung an Schulen Schleswig-Holstein (IQSH) „Judentum I Antisemitismus I Israel. Anregungen für den Unterricht in der Sekundarstufe I und II“ widmet sich diesem Themenfeld auf vielfältige Weise. Bildungsministerin Karin Prien besuchte heute (17. Februar) gemeinsam mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung, Dr. Christian Meyer-Heidemann, das Hans-Geiger-Gymnasium in Kiel und diskutierte mit Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften zum Thema. Im Anschluss präsentierten die Bildungsministerin und der Landesbeauftragte mit den beiden jüdischen Landesverbänden den Leitfaden.

 

Die Broschüre, die in enger Zusammenarbeit mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung entwickelt wurde, ist als Ergänzung und Erläuterung zu den geltenden Fachanforderungen in den Unterrichtsfächern angelegt. Die Handreichung richtet sich an Lehrkräfte aller weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein. Ziel ist es, die skizzierten Themenfelder breiter im Unterricht in allen Fächern der weiterführenden Schulen zu verankern. Die rund 130 Seiten umfassende Broschüre gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil enthält fundierte Sachinformationen, der zweite Teil der Handreichung widmet sich unterrichtspraktischen Themen und der dritte Teil ist als Service-Angebot konzipiert.

 

Dazu Bildungsministerin Karin Prien:
„Antisemitismus war und ist in unserer Gesellschaft immer da. Er ist gerade in den letzten Jahren wieder lauter und offensichtlicher geworden. Aber manchmal eben auch nicht so offensichtlich, dass wir ihn sofort erkennen. Das macht ihn besonders gefährlich, weil er sich so schleichend in der Gesellschaft verankert. Schulen sind ein guter, ein zentraler Ort, um dafür ein Bewusstsein zu wecken. Denn hier erreichen wir alle Kinder und Jugendlichen. Hier spiegelt sich unsere Gesellschaft wider und hier können wir die Weichen noch stellen. Der Leitfaden soll dazu beitragen, dass Lehrkräfte Unterstützung dabei erhalten, in der Auseinandersetzung mit Antisemitismus den Dreischritt „Erkennen, Benennen und Reagieren“ zu praktizieren, und dass das Judentum im Unterricht nicht auf die Themen der Verfolgung und Shoah sowie die Opfer-Perspektive reduziert wird. Außerdem können wir durch diesen Leitfaden auch dazu beitragen, dass die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance, in der der Antisemitismus von Rassismus abgegrenzt und anhand wesentlicher Erscheinungsformen erläutert wird, in Schulen Verbreitung findet.“

 

Dazu der Landesbeauftragte für politische Bildung Dr. Christian Meyer-Heidemann:
„Antisemitismus ist nicht allein ein Problem für Jüdinnen und Juden, er betrifft unsere gesamte Gesellschaft. In Schleswig-Holstein engagieren sich neben den Jüdischen Gemeinden und Landesverbänden viele zivilgesellschaftliche Akteure gegen Antisemitismus: LIDA Schleswig-Holstein, die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, das Jüdische Museum in Rendsburg und einige mehr. Ich freue mich, dass viele dieser Kooperationspartner in dem Leitfaden zu finden sind. Sie können Lehrkräfte mit Informationen unterstützen und als außerschulische Expertinnen und Experten den Unterricht bereichern.“

 

Besonders der israelbezogene Antisemitismus sei in Deutschland weit verbreitet. „Allzu oft werden antisemitische Feindbilder als „Israelkritik“ getarnt und das Existenzrecht Israels in Frage gestellt. Auch bei berechtigter Kritik, etwa an der geplanten Justizreform, die wesentliche Grundlagen von Rechtsstaat und Gewaltenteilung aushöhlen würde, darf es gegenüber dem Staat Israel keine doppelten Standards geben.“

 

Dazu der Beauftragte für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus Dr. Gerhard Ulrich:
„Ich bin ausgesprochen dankbar dafür, dass dieser umfassende Wissensschatz erarbeitet worden ist. Dieser wird den schleswig-holsteinischen Lehrkräften eine große Unterstützung bei der Bearbeitung von Unterrichtseinheiten sein und so zukünftig dazu beitragen, dass auch Schülerinnen und Schüler für die Themen noch mehr sensibilisiert und gestärkt werden. Bildung ist unser wichtigstes Element im Kampf gegen Antisemitismus. Mir ist dabei ausgesprochen wichtig, dass auch Wissen über jüdisches Leben vermittelt und Begegnungen ermöglicht werden. Denn auch dies ist ein entscheidender Faktor um die immer wieder geforderte Selbstverständlichkeit des jüdischen Lebens in unserer Mitte in den Fokus zu rücken.
Insbesondere der Teil III – Außerschulische Angebote und Lernmöglichkeiten bietet auch für nicht schulische Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner eine hervorragende Übersicht von lokalen und überregionalen Angeboten. Mir ist sehr daran gelegen, dass Angebote wie von „Meet a jew“ in Schleswig-Holstein bekannter gemacht und wahrgenommen werden.“

 

Dazu Igor Wolodarski, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein K.d.ö.R.:
„Wir wünschen uns von den Schulen eine umfangreiche Bildung über das jüdische Leben, seine Geschichte und Bedeutung und welche Rolle das Judentum auch für die europäische Geschichte gehabt hat.“ Auf die Frage, wie Lehrkräfte aber auch Schülerinnen und Schüler mit antisemitischen Klischees oder gar bewussten Äußerungen umgehen sollten, sagte Wolodarski: „Man sollte in solchen Situationen das direkt ansprechen und auch Lehrkräfte oder Schulleitung mit ins Boot holen. Es ist wichtig, dass jüdische Schülerinnen und Schüler in diesen Situationen nicht alleine gelassen werden.“

 

Dazu Walter J. Pannbacker, Beauftragter gegen Antisemitismus Landesverband der jüdischen Gemeinden Schleswig-Holstein K.d.ö.R:
„Der Leitfaden soll das bringen, was mir in meiner Arbeit als Antisemitismusbeauftragter unseres Landesverbandes auch immer so wichtig war. Er soll Berührungsängste nehmen, sowohl bei Schülerinnen und Schülern als auch bei Lehrkräften. In meiner Arbeit habe ich manchmal erlebt, dass die Lehrkräfte mehr Berührungsängste haben als die Schülerinnen und Schüler und sich nicht sicher sind, wie sie mit bestimmten Themen umgehen sollen. Dieser Leitfaden ist eine gute Hilfe für jede und jeden, der in der Bildung tätig ist. Antisemitismus ist ein Phänomen, das überall auftauchen kann, nicht nur im Politik- oder Geschichtsunterricht.“

 

Verantwortlich für diesen Pressetext: David Ermes | Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur | Brunswiker Straße 16-22, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-2369 | E-Mail: pressestelle@bimi.landsh.de | Medien-Informationen der Landesregierung finden Sie aktuell und archiviert im Internet unter www.schleswig-holstein.de | Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig-holstein.de

 

https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/III/Presse/PI/2023/Februar/20230217_antisemitismus_broschuere.html