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20. August bis 2. September 2022

Abschluss des Festjahres 1700 Jahre Judentum in Deutschland

Offiziell wurde 2021 als Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ begangen – die vielfältigen bundesweiten Aktionen dauern wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im letzten Jahr auch 2022 noch an. Die Liberale Jüdische Gemeinde und die Christuskirchengemeinde laden in Pinneberg gemeinsam zu unterschiedlichen Veranstaltungen ein.

So wird vom 20. August bis zum 2. September die Wanderausstellung der Nordkirche „Aschkenas – Jüdisches Leben in Deutschland“ in der Christuskirche zu Gast sein. Den Eröffnungsvortrag am 20. August 2022 um 19:30 Uhr hält Pastorin Hanna Lehming, die die Ausstellung konzipiert hat. Für die ansprechende Umsetzung ist Susanne Adamek verantwortlich: Auf 20 Tafeln mit kurzen Texten und vielen eindrücklichen Bildern wird die Geschichte der Juden in Deutschland dokumentiert. Den Einstieg bilden Informationen zur biblischen Geschichte Israels und zur Entstehung des rabbinischen Judentums. Für das spätere Deutschland belegt erstmals ein Erlass des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321, dass Juden die Kultur seit der Spätantike mitgeprägt haben. Eine Blütezeit erlebte das Judentum im Frühmittelalter – ASCHKENAS nannten sie das deutsche Gebiet damals. Mit den Kreuzzügen begannen Jahrhunderte von Pogromen, Vertreibungen und Legendenbildung gegen Juden, woraus später der Antisemitismus entstand. Lang war der Weg, der von der Duldung bis zur Emanzipation und schließlich zur bürgerlichen Gleichberechtigung der Juden führte. Doch diese währte nur dreizehn kurze Jahre bis zum Völkermord der Nationalsozialisten. Die wenigen jüdischen Überlebenden begründeten nach 1945 neue Gemeinden. Themen der Ausstellung sind auch das jüdische Berufsleben, Kultur, Religion, Gemeindeorganisation, soziale Gliederung, Vereinsleben, Zionismus und Auswanderung bis hin zum heutigen jüdischen Leben in Deutschland.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung lädt die Liberale Jüdische Gemeinde Pinneberg zur Hawdala, der Verabschiedung des Schabbat, im Vorraum.

Begleitet wird die Ausstellung von musikalischen Highlights: Am 27. August um 12 Uhr spielt Kantorin Johanna Tierling in der Kirche ein 30-minütiges Orgelkonzert mit jüdischer Musik und am 31. August um 19 Uhr sind Isidoro Abramowicz, Kantor der Berliner Synagoge Pestalozzistraße und Leiter der Kantorenausbildung am Abraham-Geiger-Kolleg der Universität Potsdam, und der polnische Organist Jakub Stefek zu Gast. Sie stellen Kompositionen von Arno Nadel vor, der als Sammler jüdischer Musik, Komponist, Dramatiker, Dichter und Maler eine wichtige Persönlichkeit der Berliner jüdischen Szene vor der Schoah war. Das Konzert wird gefördert vom Zentralrat der Juden in Deutschland.